Interview CODE _n, QSens, NXTGN
Was verbindet euch als Partner - und warum ist es euch wichtig, dieses Format zusammen zu gestalten?
Was uns als Partner verbindet, ist die Überzeugung, dass Quantentechnologien nur im Zusammenspiel verschiedener Akteure ihre volle Wirkung entfalten können. QSens bringt als Forschungsverbund an den Universitäten Stuttgart und Ulm tiefes Know-how und den Zugang zu exzellenten wissenschaftlichen Entwicklungen mit. Beide Universitäten sind Konsortialpartner in der NXTGN Start-up Factory, deren Ziel die Unterstützung der nächsten Generation Mittelstand ist durch das Zusammenbringen von Start-ups, Wirtschaft und Wissenschaft, gerade im Deep-Tech Bereich. CODE _n sorgt als Innovationstreiber für die Verbindung zu Start-ups und neuen Ökosystempartnern, als Träger des Future Industries Hub der de:hub Initiative auch überregional. Mit diesem Fokus ist es CODE_n wichtig, Zukunftstechnologien aktiv zu fördern und in neue Innovationsfelder hineinzuwachsen. Dazu gehören auch die Quantentechnologien. Und mit NXTGN wird der Blick auf die nächste Generation von Gründerinnen und Gründern gesetzt, die diese Technologien in marktfähige Lösungen übersetzen.
Ein zentrales Thema eures Auftritts ist der Transfer von Quantentechnologien in die Praxis. Warum ist dieser Schritt gerade jetzt entscheidend - und welche Herausforderungen seht Ihr dabei?
Quantentechnologien haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und stehen nun kurz davor oder sind schon im Begriff, aus der Grundlagenforschung in konkrete Anwendungen überzugehen. Gerade jetzt ist der Transfer entscheidend, weil Unternehmen und Start-ups beginnen, Potenziale zu erkennen und zu nutzen - wer den Anschluss verpasst, verliert wertvolle Chancen.
Eine zentrale Herausforderung liegt darin, dass viele Anwendende zwar den Begriff „Quantum“ kennen, aber noch nicht wissen, wie sie die Technologie für ihre eigenen Anwendungsfälle nutzen können. Es erfordert viel Austausch und Verständnis, um diese Kluft zu überbrücken, passende Partner:innen zu identifizieren und realistische Einsatzszenarien zu entwickeln.
Viele Innovationen entstehen in der Forschung, scheitern aber beim Übergang in Anwendungen. Wie können Formate wie das Quantum Breakfast helfen, Brücken zwischen Wissenschaft, Start-ups und etablierten Unternehmen zu bauen?
Viele Innovationen bleiben im Forschungsstadium stecken, weil wichtige Schnittstellen zum Markt und möglichen Anwendenden fehlen. Formate wie das Quantum Breakfast bringen die unterschiedlichen Perspektiven aus Wissenschaft, Start-up-Ökosystem und Entwicklungsnetzwerken gezielt zusammen.
Ergänzend zu großen Messen entsteht hier ein konzentriertes Umfeld, das echte Begegnungen erleichtert. Die Teilnehmenden können sich gezielt mit passenden Anbietenden oder Anwendenden vernetzen, ohne viele Umwege gehen zu müssen.
Durch die ungezwungene Atmosphäre fällt zudem der Druck weg, sofort Ergebnisse liefern zu müssen - es geht zunächst darum, ins Gespräch zu kommen. Auf der Messe, die im Anschluss an das Quantum Breakfast startet, lassen sich diese Kontakte dann in Ruhe vertiefen und konkrete Themen detaillierter besprechen.
Eure Experten aus der Forschung, sogenannte Table Captains, bringen Expertise an den Tisch. Welche Impulse können Besucherinnen und Besucher von ihnen erwarten - und wo sehen diese Expertinnen und Experten die größten Chancen für Quantentechnologien?
Die ausgewählten Table Captains bringen am Tisch Anwendende und Anbietende zu ihrem jeweiligen Fokusthema zusammen und lassen dabei ihre umfassende Forschungsexpertise einfließen. Unsere Frühstücksgäste können sich vor allem über Impulse dazu freuen, wie wichtig und wertstiftend es ist jetzt schon mit den Herausforderungen im eigenen Unternehmen im Bereich der Quantentechnologien nach Lösungsansätzen zu suchen oder sich von diesen finden zu lassen. Unsere Table Captains haben genau hier wertvolle Erfahrungswerte und Anstöße aus der Praxis ihrer erfolgreichen Transferaktivitäten im In- und Ausland. Die größten Chancen ergeben sich dabei für Unternehmen, die Quantentechnologien nicht als ferne Zukunftstechnologie wahrnehmen, sondern jetzt schon explorativ und gestaltend Anwendungsfälle lösen.
Welche Rolle spielt der persönliche Dialog zwischen Industrie, Wissenschaft und Start-ups, wenn es darum geht, Quantentechnologien in konkrete Anwendungen zu überführen?
Der persönliche Dialog ist entscheidend, um Quantentechnologien in konkrete Anwendungen zu überführen. Oft wissen Anwender zwar, dass die Technologie existiert, aber nicht, wie sie konkret für ihre eigenen Fälle eingesetzt werden kann. Im direkten Austausch können Fragen sofort geklärt, Potenziale gemeinsam identifiziert und erste Ansatzpunkte für Pilotprojekte entwickelt werden.
Informelle Formate wie das Quantum Breakfast schaffen hierfür den idealen Rahmen. Sie ermöglichen ein ungezwungenes Kennenlernen, direkte Gespräche und das Knüpfen von Kontakten, die später auf der Messe oder in tiefergehenden Meetings weiter vertieft werden können.
Ihr seid alle eng im Innovationsökosystem Baden-Württemberg verankert. Welche Stärken seht Ihr hier für den Technologietransfer - und wo braucht es noch mehr Unterstützung?
Das Land fördert aktiv den Technologietransfer, beispielsweise durch Programme wie Quantum BW die darauf abzielen, Forschungsergebnisse schnell in die Praxis zu überführen und potentielle Anwendende zu sensibilisieren. Zudem zielen die Forschungscluster wie z.B. QSens darauf ab Projekte gemeinsam mit Unternehmen durchzuführen.
Trotz dieser Stärken gibt es noch Herausforderungen, insbesondere bei der Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Viele kleine und mittlere Unternehmen benötigen Unterstützung, um den Zugang zu Innovationen und Forschung zu erleichtern. Hier könnten gezielte Fördermaßnahmen, wie die Unterstützung von Technologietransfermanagern, Weiterbildungen und aktive Vernetzungsmöglichkeiten, helfen, die Effektivität und Reichweite des Technologietransfers zu verbessern. Auch die Vernetzung dieser Akteure durch gemeinsame Projekte und Events verbessert die Wahrnehmung in der Praxis.
Insgesamt ist es entscheidend, die bestehenden Stärken weiter auszubauen und gezielte Unterstützung bereitzustellen, um den Technologietransfer in Baden-Württemberg weiter zu fördern.
Ihr ladet am 7. Oktober zum gemeinsamen Quantum Breakfast in die VIP-Lounge ein. Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort - und warum lohnt es sich, unbedingt vorbeizuschauen?
Das gemeinsame Quantum Breakfast ab 8:30 Uhr ist ein idealer Start in den Tag vor der Quantum Effects. In entspannter Atmosphäre können die Teilnehmenden frühzeitig mit Start-ups, Wissenschaft und Industrie ins Gespräch kommen, aktuelle Technologien kennenlernen und erste Ideen für Kooperationen austauschen. Durch die zentrale Lage auf dem Messegelände lassen sich die entstandenen Kontakte hervorragend mit dem anschließenden Messebesuch verbinden. Für Frühstücksgäste sind die Messetickets zudem vorab freigeschaltet, was einen stressfreien und frühen Zugang zum Gelände ermöglicht. So bietet das kostenlose Event nicht nur einen kraftvollen Start in den Tag, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, in lockerer Runde neue Verbindungen zu knüpfen.
Weitere Infos zum Quantum Breakfast finden Sie hier
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