Meldungen

20.03.2024 - 12:54

Deutsche Werkzeugmaschinenausfuhr war 2023 gut unterwegs

Im vergangenen Jahr verkaufte die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie Maschinen einschließlich Teile und Zubehör im Wert von rund 9,5 Mrd. Euro ins Ausland. Das waren 9 Prozent mehr als 2022. „Damit haben wir unseren Weltmeistertitel vor China und Japan verteidigt“, kommentiert Dr. Markus Heering, Geschäftsführer beim VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis.

Die Ausfuhren nach Amerika sind mit 18 Prozent Plus innerhalb der Triade am kräftigsten gewachsen. Treiber waren die USA, insgesamt zweitgrößter Absatzmarkt für die Deutschen mit einem Anteil von 15 Prozent. Sie haben Waren im Wert von 1,4 Mrd. Euro abgenommen. Das entspricht einem Wachstum von 19 Prozent. „Unsere Mitglieder schätzen den US-Markt grundsätzlich positiv ein, auch für die Zukunft“, berichtet Heering. „Dortige Kunden haben geringere Kosten als hiesige Abnehmer, beispielsweise durch niedrigere Energiepreisen als hierzulande. Und die Automobilindustrie investiert in Heavy Duty-Motoren, weil ab 2027 strengere Abgasvorschriften in Kraft treten. Mexiko wird ebenfalls positiv bewertet. Viele international tätige Firmen investieren dort aufgrund der Nähe zum US-Markt“, so Heering weiter.

Tatsächlich stiegen die Exporte nach Mexiko mit 28 Prozent noch kräftiger als die Ausfuhren in die USA. Das mittelamerikanische Land belegt damit Platz 9 der wichtigsten Exportmärkte. Mit einem Volumen von 326 Mio. Euro ist Mexiko der zweitwichtigste Markt auf dem amerikanischen Kontinent. Das Südamerika-Geschäft hingegen verlor 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Exporte nach China bleiben hinter Topjahren zurück
Die deutschen Ausfuhren nach Asien stiegen im vergangenen Jahr um 7 Prozent. China ist mit rund 17 Prozent Anteil das wichtigste Zielland überhaupt. Gegenüber dem Vorjahr wuchsen die Exporte um 6 Prozent auf ein Volumen von 1,6 Mrd. Euro an, blieben damit jedoch deutlich hinter dem letzten Spitzenjahr 2018 zurück. Das Geschäft läuft aus Sicht vieler Firmen schlecht. „Die Konjunktur in China ist schwach und das Land koppelt sich in seinen Autonomiebestrebungen weiter von ausländischen Importen ab“, berichtet VDW-Geschäftsführer Heering. Daher ist es wichtig, die Märkte noch stärker zu diversifizieren und sich stärker um alternative Wachstumsmärkte kümmern, z.B. in der Asien-Region. Auch Indien werde attraktiver, so Heering. Es gebe zahlreiche Anfragen, Aktivitäten, Projekte und Kontakte nach Indien. Allerdings bleibe der indische Markt äußerst preissensitiv. Aktuell steht Indien auf Platz 13 der wichtigen Märkte. Die deutschen Exporte sind um ein Viertel gestiegen.

Heimatmarkt Europa mit gebremstem Wachstum
Europa ist in der Triade mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent die größte Absatzregion für deutsche Hersteller. Dennoch blieb die Wachstumsdynamik im Heimatmarkt mit einem Plus von 6 Prozent und einem Volumen von rund 4,9 Mrd. Euro das Schlusslicht. „Obwohl die meisten westeuropäischen Länder zugelegt haben, sehen die Werkzeugmaschinenhersteller Europa zum Teil skeptisch“, erläutert Heering. Die Neuaufträge sind aufgrund der aktuell lahmenden Wirtschaft rückläufig. Das gelte insbesondere für den drittgrößten Absatzmarkt weltweit, Italien, der seine Subventionspolitik der vergangenen Jahre spürbar heruntergefahren hat. Die Schweiz hingegen werde als stabiler Absatzmarkt positiv beurteilt. Sie besetzt mit einem Volumen von 430 Mio. Euro Platz vier unter den wichtigsten Exportmärkten insgesamt. Die Kunden in der Schweiz profitieren gegenüber Deutschland von niedrigeren Energiekosten und längeren Arbeitszeiten. Das beflügelt die Investitionen. Auch Nordeuropa wird positiv eingeschätzt, ebenso wie das Türkeigeschäft, das 39 Prozent zulegen konnte. „Zwar steht die Türkei aufgrund der Handelsbeziehungen zu Russland im politischen Fokus. Andererseits verbuchen viele Werkzeugmaschinenkunden in der Türkei mit ihrem Exportgeschäft Erlöse in Euro. Diese können sie aufgrund der schwachen türkischen Lira für Investitionen in Produktionstechnologie einsetzen“, sagt Heering.

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie hängt zu 70 Prozent am Export. Die schwache internationale Investitionsgüternachfrage, die auch deutsche Kunden in Mitleidenschaft zieht, erschwert das Geschäft. „Mit einer breiten Marktbelebung rechnen die Konjunkturexperten erst wieder im kommenden Jahr“, sagt Heering abschließend.

Hintergrund
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie gehört zu den fünf größten Fachzweigen im Maschinenbau. Sie liefert Produktionstechnologie für die Metallbearbeitung in alle Industriezweige und trägt maßgeblich zu Innovation und Produktivitätsfortschritt in der Industrie bei. Durch ihre absolute Schlüsselstellung für die industrielle Produktion ist ihre Entwicklung ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik der gesamten Industrie. 2023 produzierte die Branche mit durchschnittlich rd. 65.200 Beschäftigten (Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern) Maschinen und Dienstleistungen im Wert von rund 15,2 Mrd. Euro.

www.vdw.de

Sämtliche Bildrechte liegen beim Urheber dieser Pressemitteilung.

zurück zur Übersicht
20.03.2024 - 12:54

Deutsche Werkzeugmaschinenausfuhr war 2023 gut unterwegs

Im vergangenen Jahr verkaufte die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie Maschinen einschließlich Teile und Zubehör im Wert von rund 9,5 Mrd. Euro ins Ausland. Das waren 9 Prozent mehr als 2022. „Damit haben wir unseren Weltmeistertitel vor China und Japan verteidigt“, kommentiert Dr. Markus Heering, Geschäftsführer beim VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis.

Die Ausfuhren nach Amerika sind mit 18 Prozent Plus innerhalb der Triade am kräftigsten gewachsen. Treiber waren die USA, insgesamt zweitgrößter Absatzmarkt für die Deutschen mit einem Anteil von 15 Prozent. Sie haben Waren im Wert von 1,4 Mrd. Euro abgenommen. Das entspricht einem Wachstum von 19 Prozent. „Unsere Mitglieder schätzen den US-Markt grundsätzlich positiv ein, auch für die Zukunft“, berichtet Heering. „Dortige Kunden haben geringere Kosten als hiesige Abnehmer, beispielsweise durch niedrigere Energiepreisen als hierzulande. Und die Automobilindustrie investiert in Heavy Duty-Motoren, weil ab 2027 strengere Abgasvorschriften in Kraft treten. Mexiko wird ebenfalls positiv bewertet. Viele international tätige Firmen investieren dort aufgrund der Nähe zum US-Markt“, so Heering weiter.

Tatsächlich stiegen die Exporte nach Mexiko mit 28 Prozent noch kräftiger als die Ausfuhren in die USA. Das mittelamerikanische Land belegt damit Platz 9 der wichtigsten Exportmärkte. Mit einem Volumen von 326 Mio. Euro ist Mexiko der zweitwichtigste Markt auf dem amerikanischen Kontinent. Das Südamerika-Geschäft hingegen verlor 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Exporte nach China bleiben hinter Topjahren zurück
Die deutschen Ausfuhren nach Asien stiegen im vergangenen Jahr um 7 Prozent. China ist mit rund 17 Prozent Anteil das wichtigste Zielland überhaupt. Gegenüber dem Vorjahr wuchsen die Exporte um 6 Prozent auf ein Volumen von 1,6 Mrd. Euro an, blieben damit jedoch deutlich hinter dem letzten Spitzenjahr 2018 zurück. Das Geschäft läuft aus Sicht vieler Firmen schlecht. „Die Konjunktur in China ist schwach und das Land koppelt sich in seinen Autonomiebestrebungen weiter von ausländischen Importen ab“, berichtet VDW-Geschäftsführer Heering. Daher ist es wichtig, die Märkte noch stärker zu diversifizieren und sich stärker um alternative Wachstumsmärkte kümmern, z.B. in der Asien-Region. Auch Indien werde attraktiver, so Heering. Es gebe zahlreiche Anfragen, Aktivitäten, Projekte und Kontakte nach Indien. Allerdings bleibe der indische Markt äußerst preissensitiv. Aktuell steht Indien auf Platz 13 der wichtigen Märkte. Die deutschen Exporte sind um ein Viertel gestiegen.

Heimatmarkt Europa mit gebremstem Wachstum
Europa ist in der Triade mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent die größte Absatzregion für deutsche Hersteller. Dennoch blieb die Wachstumsdynamik im Heimatmarkt mit einem Plus von 6 Prozent und einem Volumen von rund 4,9 Mrd. Euro das Schlusslicht. „Obwohl die meisten westeuropäischen Länder zugelegt haben, sehen die Werkzeugmaschinenhersteller Europa zum Teil skeptisch“, erläutert Heering. Die Neuaufträge sind aufgrund der aktuell lahmenden Wirtschaft rückläufig. Das gelte insbesondere für den drittgrößten Absatzmarkt weltweit, Italien, der seine Subventionspolitik der vergangenen Jahre spürbar heruntergefahren hat. Die Schweiz hingegen werde als stabiler Absatzmarkt positiv beurteilt. Sie besetzt mit einem Volumen von 430 Mio. Euro Platz vier unter den wichtigsten Exportmärkten insgesamt. Die Kunden in der Schweiz profitieren gegenüber Deutschland von niedrigeren Energiekosten und längeren Arbeitszeiten. Das beflügelt die Investitionen. Auch Nordeuropa wird positiv eingeschätzt, ebenso wie das Türkeigeschäft, das 39 Prozent zulegen konnte. „Zwar steht die Türkei aufgrund der Handelsbeziehungen zu Russland im politischen Fokus. Andererseits verbuchen viele Werkzeugmaschinenkunden in der Türkei mit ihrem Exportgeschäft Erlöse in Euro. Diese können sie aufgrund der schwachen türkischen Lira für Investitionen in Produktionstechnologie einsetzen“, sagt Heering.

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie hängt zu 70 Prozent am Export. Die schwache internationale Investitionsgüternachfrage, die auch deutsche Kunden in Mitleidenschaft zieht, erschwert das Geschäft. „Mit einer breiten Marktbelebung rechnen die Konjunkturexperten erst wieder im kommenden Jahr“, sagt Heering abschließend.

Hintergrund
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie gehört zu den fünf größten Fachzweigen im Maschinenbau. Sie liefert Produktionstechnologie für die Metallbearbeitung in alle Industriezweige und trägt maßgeblich zu Innovation und Produktivitätsfortschritt in der Industrie bei. Durch ihre absolute Schlüsselstellung für die industrielle Produktion ist ihre Entwicklung ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik der gesamten Industrie. 2023 produzierte die Branche mit durchschnittlich rd. 65.200 Beschäftigten (Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern) Maschinen und Dienstleistungen im Wert von rund 15,2 Mrd. Euro.

www.vdw.de

Sämtliche Bildrechte liegen beim Urheber dieser Pressemitteilung.

zurück zur Übersicht