16.06.2021 - 13:43

Drei Sieger für den Sieglinde Vollmer Preis 2021

Trotz Corona-Pandemie fand er erfolgreich statt – der Wettbewerb um den Sieglinde Vollmer Preis 2021. Mit der Auszeichnung stellt die Biberacher Sieglinde Vollmer Stiftung junge Forschende und Initiativen in den Vordergrund, die sich außerhalb des regulären Schulunterrichts in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) engagieren.

Zweimal wurde der Einzelpreis „Preis für Jugendliche“ vergeben und einmal der „Preis für Initiativen“. Gekürt wurden Carina Braig aus Biberach und Niklas Hornung aus Ochsenhausen sowie die Robotik AG des Laupheimer Carl-Laemmle-Gymnasiums. Die Sieglinde Vollmer Stiftung hat damit nach 2019 zum zweiten Mal überdurchschnittliches Engagement im MINT-Bereich ausgezeichnet.

„Unser Ziel ist es, mit dem Preis das MINT-Engagement in der Region zu unterstützen und die Begeisterung von Jugendlichen für diese Themen zu stärken“, sagt Sieglinde Vollmer, Namenspatronin der Stiftung und Tochter von Heinrich Vollmer, der 1909 das Biberacher Unternehmen gegründet hat: „Bei der Vergabe ist für uns das Gesamtpaket aus gesundem Ehrgeiz, langfristigem Engagement und Wissensdurst entscheidend und nicht einzelne Projekte – der Mensch steht im Vordergrund.“

Die aktuelle Corona-Pandemie schmälerte den Ideenreichtum der Jugendlichen und Initiativen nicht. Eine Vielzahl an Vorschlägen für Preisträger ging bei der Sieglinde Vollmer Stiftung ein. Auch der Workshop, in dem die Finalistinnen und Finalisten sich und ihr Engagement vorstellten, wurde zwar unter entsprechenden Hygienemaßnahmen aber live bei Vollmer in Biberach durchgeführt, denn: Bei der Vergabe der Sieglinde Vollmer Preise steht der Mensch im Mittelpunkt und nicht nur das einzelne Projekt. Die durchweg preiswürdigen Beiträge machten es der Jury dabei schwer. Am Ende wurden 2021 drei Sieglinde Vollmer Preise vergeben. 

Den mit 2.500 Euro dotierten „Preis für Jugendliche“ erhielten Carina Braig und Niklas Hornung. Die 15-jährige Carina Braig ist Schülerin am Biberacher Wieland Gymnasium und engagiert sich seit fünf Jahren in der Forscher AG und seit zwei Jahren in der Biotechnologie AG. Darüber hinaus ist sie Mentorin für jüngere Schülerinnen und Schüler und gibt begeistert ihr Wissen weiter. Insgesamt hat sie schon dreimal mit spannenden Ideen bei „Jugend forscht“ teilgenommen: Ihre Arbeit zu der antibakteriellen Wirkung von gängigen Silberprodukten wie Spültüchern, Socken oder Cremes brachte ihr dort einen zweiten Platz ein. Auch für ihr Projekt, bei dem sie Öle aus Kaffeesatz extrahierte, um Cremes herzustellen, erhielt sie mehrere Preise. Für „Jugend forscht 2020“ untersuchte sie, ob Süßigkeiten mit unbedenklichen Farbstoffen oder Azofarbstoffen behandelt sind – coronabedingt fiel jedoch der Wettbewerb aus.

Der zweite Träger des Sieglinde Vollmer Preises 2021 ist der 18-jährige Niklas Hornung, der aktuell sein Abitur am Gymnasium in Ochsenhausen macht. Seit 2015 ist er in der Robotik AG aktiv. Aktuell forscht er in einem Team am „CO2-Checker“ für Klassenzimmer, was aufgrund von Corona besonders relevant ist. Der CO2-Checker basiert auf einem Sensornetzwerk, das an verschiedenen Stellen im Klassenzimmer die CO2-Konzentration misst und so Daten für eine effiziente Lüftung liefern kann. Niklas Hornung hat für das Sensornetzwerk die Elektronik entwickelt und die Software geschrieben. Darüber hinaus engagiert er sich leidenschaftlich als Betreuer, um Jüngere für die Welt der Elektronik, Robotik und Informatik zu begeistern. 

Den mit 4.000 Euro dotierten „Preis für Initiativen“ erhält die Robotik AG des Carl-Laemmle-Gymnasiums in Laupheim. Im Jahr 2017 rief Natalya Wenzlawski, Lehrerin für Mathe und Informatik, die AG ins Leben. Mittlerweile treffen sich bis zu 40 Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersklassen, um nach dem Schulunterricht Roboter zu bauen und zu programmieren. Dabei legt Wenzlawski besonderen Wert darauf, die Jugendlichen hemmschwellenniedrig und spielerisch an die Freude am Tüfteln und Entdecken heran zu führen. Selbst während der Pandemie zeigte sich die umtriebige Lehrerin erfinderisch und führte die AG mithilfe eines Youtube Kanals fort. Auch erste Erfolge durfte die AG bereits feiern: 2019 nahmen zwei Teams am Robotik-Wettbewerb „IFM Robotics Challenge“ in Kressbronn teil. Aufgabe war es, einen selbst gebauten Roboter aus Legosteinen so zu programmieren, dass er Aufgaben auf einem Spielfeld erfüllen kann – unter anderem ging es um den Transport von Spülschwämmen und Plastikbechern innerhalb einer begrenzten Fahrbahn. 

Die Verleihung der Sieglinde Preise 2021 fand im Rahmen einer virtuellen Abendveranstaltung statt. Per Videokonferenz wurden die Preisträger gemeinsam mit ihren Familien zugeschaltet. VOLLMER Geschäftsführer Dr. Stefan Brand führte durch den Abend und auch die VOLLMER Belegschaft gratulierte in einer unterhaltsamen Video-Botschaft. Für den besonderen festlichen Rahmen der Ehrung sorgten Überraschungsboxen, die den Gewinnern einige Stunden vor dem Event direkt nach Hause geliefert wurden. Diese beinhalteten nicht nur den Pokal zum Preis, ein Getränk zum virtuellen Anstoßen, sondern auch ein leckeres Drei-Gänge-Menü, das zusammen mit einer kleinen lokalen Gastronomie entwickelt und küchenfertig vorbereitet wurde. 

„Uns war wichtig, den Anlass auch auf Distanz gebührend zu feiern. Ein tolles Essen für die Familien der Teilnehmenden gehört doch zu einer Preisverleihung einfach dazu. Wie sagt man so passend: Bildungshunger und Wissensdurst sind keine Dickmacher“, beschreibt Dr. Stefan Brand die Gedanken, die sich das Unternehmen zur Online-Veranstaltung gemacht hat. 

Der nächste Sieglinde Vollmer Preis wird 2022 vergeben. 

https://www.vollmer-group.com/

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